Urzeit

Körperkultur und Tanz in der Urzeit

Körperkultur ist so alt wie der Mensch. Die Abbildungen der menschlichen Bewegung beginnen mit den ersten Höhlenritzungen in der Urzeit. Eine gesicherte, schriftliche Überlieferung der Urgeschichte der Menschheit existiert jedoch nicht. Der prähistorischen Archäologie und ihren Nachbarwissenschaften ist es gelungen, das Dunkel der frühen Zeitalter mehr und mehr aufzuhellen. Belegt durch Ausgrabungen und Höhlenfunde, konnten die Grundzüge der Menschheitsgeschichte herausgearbeitet werden. Die Urgeschichte wird nach den entdeckten Kulturresten als Steinzeit, Bronzezeit und Eisenzeit eingeteilt. Gefunden wurden nebst Werkzeugen und Alltagsgegenständen auch Versteinerungen in Tier- und Pflanzenwelt, sowie Kritzelungen und skizzenhafte Darstellungen an Höhlenwänden.

 

Es ergeben sich folgende urgeschichtliche Epochen:

  • Paläolithikum (Altsteinzeit) 600 000 bis 10 000 v.Chr.
  • Mesolithikum (mittlere Steinzeit) 10 000 bis 4000 v.Chr.
  • Neolithikum (Jungsteinzeit 4000 bis 500 v.Chr.
  • Bronze- und Eisenzeit, Beginn der historischen Zeit des alten Ägyptens

 

                                                          Bogenschützen im Kampf, Felsbilder aus der Sahara

 


 

Der Mensch der Urzeit war der Widrigkeit der ihm so feindlich erscheinenden Natur ausgesetzt. Um sich davor zu schützen und um seine Bedürfnisse zu decken, war er nebst dem Sammeln von Früchten und Wurzeln auch auf Fischfang und Jagd angewiesen. Bei der Jagd wird der Mensch festgestellt haben, dass seine Kräfte, seine Schnelligkeit und Gewandtheit oft nicht ausreichten, um dieses oder jenes Wild zu erlegen. Er machte die Erfahrung, dass er beim Nachsetzen schneller, beim Anpirschen gwandter, beim Kampf mit gefährlichem Jadwild stärker sein musste. Das lässt die Schlüsse zu, dass er begann, seine körperlichen Fähigkeiten ausserhalb der Ernstsituation zu üben. So dienten die Körperübungen in erster Linie dem Daseinskampf und der kriegerischen Ausbildung.

 

 

 

Bogenschütze kniend, Anatolien


 

Auch der Tanz ist so alt wie die Menschheit selbst. In Tanzritualen wurden Geburt, Vermählung und Tod begangen. Durch Tänze wurden die Götter beruhigt und friedlich gestimmt. Der Tanz war Ausdruck dramatischen Geschehens, so etwa, wenn man die Götter um Jagdglück anflehte. Ein Tänzer stellte das Beutetier dar, die anderen mimten die Jäger, die die Beute erlegten und im Tanz einen glücklichen Ausgang der Jagd vorwegnahmen. In steinzeitlichen Höhlen fand man bewegte Gestalten in die Höhlenwände eingeritzt. In Tanzbildern etwa um 8000 bis 5000 v.Chr. können bereits Solo- und Gruppentänze unterschieden werden. Beispiele davon finden sich in Frankreich, Spanien, im Vorderen Orient, in der Türkei sowie in Afrika.

 

 

 

 

 

 

Höhlenritzungen, Palermo, Italien


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