Zeit

Während wir uns bewegen, vergeht Zeit. Der Fotografie stellt sich in diesem Faktor eine besondere Herausforderung. Sie kann einen bestimmten Moment einfangen und eine Bewegung stilllegen. Sie ist jedoch nicht das geeignete Medium, um Bewegung in ihrem Zeitablauf zu erfassen. Trotzdem kann dem Betrachter die Illusion der Zeit vermittelt werden.

Aus der Kraft entsteht der Bewegungsausdruck. Das Spiel zwischen Leichtigkeit und Schwere gibt dem Bild charakteristische Aussage und Inhalt. Bewegungen können im Ausdruck leicht und zart sein oder dynamisch kraftvoll. Durch Erfahrungen im Umgang mit der Schwerkraft und mit Spannungsnuancen entwickelt sich der persönliche Bewegungsstil.

Wir finden Raum in uns und um uns. Der Körper bildet unseren Innenraum; die Bewegung verändert ihn, die Gymnastik modelliert ihn. Das Kleid kann ergänzend und anregend wirken. Durch Bewegung gestalten und bilden wir den Raum. Es entsteht ein Spiel mit dem Umraum, mit der Materia und mit anderen Körpern. Jeder Raum hat Grösse und Charakter. Raumschulung bedeutet Beziehung zum Aussenraum, zu dreidimensionalen Gebilden, zur Natur, zur Umwelt.

Die Fotografie ist das Medium des Lichtes. Sie unterstellt sich zwar genauso den Prinzipien von Zeit, Kraft und Raum, setzt jedoch durch den Faktor Licht ihre eigenen Akzente. So kann der Körper plakativ oder nur in seinen Bewegungskonturen erscheinen. Durch verschiedene Lichtführungen erhält er eine andere Aussagekraft. Die Bewegung gibt die Form und die Gestalt, der Fotograf setzt das Licht- und Schattenspiel.